© Wopfner
Rückzugsort für Mensch und Tier in Bergneustadt
Unser Naturgarten wurde in rund 30 Jahren entwickelt. Bereits mit dem Hausbau 1991 wurde ein blütenreicher und schmetterlingsfreundlicher Staudengarten mit Teichgeplant. Seine Umsetzung musste wegen der Nutzung als Sandkasten durch den Nachwuchs erst einmal warten, doch heutzutage ist der Teich gefüllt und gut eingewachsen. Schon kurz nach seiner Fertigstellung siedelten sich zahlreiche Libellen (Prachtlibellen, gelber und blauer Plattbauch, Azur- und Mosaikjungfern) sowie Teichläufer, Rückenschwimmer und Molche an. Auch Ringelnattern und Stockenten kommen zu Besuch. Des Weiteren dient der Teich als Badestelle für Vögel und Trinkstelle für Insekten wie Schmetterlinge, Wespen und Wildbienen.
Der Baum- und Heckenbestand (Obstbäume, Kastanie, eine ca. 100-jährige Hainbuche sowie Wildhecken auf dem angrenzenden, ehemaligen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsgrundstück wurde ergänzt und auf dem eigenen Grundstücksteil wurden Wildhecken-Einzelgehölze (Sommerflieder, Felsenbirne, Hartriegel, Hain,- Rot- und Blutbuchen, Liguster, Brombeeren, Eiben, Haselnuss, Holunder und eine Esche) gepflanzt.
Zahlreiche Staudenbeete, ein kleiner Hausgarten mit Hochbeet und Minigewächshaus sowie ein Beerensträucher-Bereich wurden angelegt.
Durch seltenes oder ausbleibendes Mähen der Bereiche, die früher als Heuwiese und Bauerngarten dienten wurde offensichtlich, dass Blumensamen Jahrzehnte im Boden überdauern können: Plötzlich blühten duftende Nachtviolen, Mariendisteln, Labkraut, Spitzwegerich, Schafgarbe, Rotklee, Pimpernelle, Wiesenschaumkraut, Witwenblumen u.v.m. sowie ca. 15 verschiedene Gräser.
Durch das inselförmige Abtragen der Grassoden in den Blumenwiesenbereichen, das Abmagern des verbleibenden Erdreichs mit Sand und einer Bepflanzung mit vorgezogenen, größeren, überwiegend 2-jährigen Stauden (verschiedene Glockenblumen, Storchenschnabel, Lichtnelke, Natternkopf, Wicke- und Kleesorten, Oregano, Blutweiderich, Thymian, Pimpernelle, Nachtkerze, Wasserdost, Wiesensalbei u.v.m., z.B. aus der 'Saatgutmischung für Schmetterlinge', NABU/Rieger-Hoffmann) konnte die Artenvielfalt signifikant erweitert werden. Ergänzend zur Blütenvielfalt in den sonnigen Bereichen des Gartens gibt es Schatten- und Brennnesselecken, Hecken und Heckentunnel, Totholz- und Lesesteinhaufen, Trockenmauern, Komposthaufen, Vogelkästen, Insektenhotels, Igelverstecke und 'unaufgeräumte Ecken'.
Neben Schmetterlingen (Tagpfauenauge, Admiral, Kleiner Bär, Kaisermantel, Aurorafalter, Bläulinge, Taubenschwänzchen u.v.m.), Wildbienen und unzählige sonstiger Insekten fühlen sich Fledermäuse, Eichhörnchen und Vögel, etwa Blau-, Kohl- und Tannenmeise, Klappergrasmücke, Amsel, Rotkelchen, Zaunkönig, Rotschwanz und eine ganze Schar Spatzen, Fledermäuse und Eichhörnchen auf dem Naturgartengrundstück wohl. Igel haben sich wieder angesiedelt und uns mit ihrem 'Igelkarussel' fasziniert.
Im Naturgarten gibt es jeden Tag Neues zu entdecken, denn er ist weder statisch noch langweilig. Wir haben viel Freude daran, mit unserem Naturgarten einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten zu können.